USADA-Sanktionen bestätigt: UCI erkennt Armstrong alle Tour-Siege ab

Der Radsport-Weltverband UCI ist der Aufforderung der US-Anti-Doping-Agentur USADA gefolgt und hat Lance Armstrong lebenslang gesperrt sowie alle sieben Tour-de-France-Siege aberkannt.

„Ich bestätige, dass die UCI das Schiedsgericht nicht anruft und die Sanktionen der USADA übernehmen wird“, gab UCI-Präsident Pat McQuaid am Montag auf einer Pressekonferenz im schweizerischen Genf bekannt. „Ihm werden seine sieben Tour-Siege aberkannt, wir werden die Entscheidung der USADA nicht anfechten. Wir akzeptieren auch die Sperren für die Fahrer, die als Zeugen ausgesagt haben – und wir danken ihnen“, so der 63 Jahre alte Ire weiter.

„Wollen einen sauberen Radsport“

„Wir wollen einen sauberen Sport – das ist eine Botschaft an unsere Fahrer, Sponsoren und die Radsportwelt. Wir wissen, dass es eine Kultur des Dopings im Radsport gab. Doch der Radsport hat sich verändert“, erklärte McQuaid. „Lance Armstrong hat keinen Platz im Radsport. So etwas darf nie wieder passieren“, so der zuletzt stark in der Kritik geratene UCI-Chef weiter. Über die Aberkennung weitere Siege sowie Armstrongs eingefahrerner Preisgelder will der Weltverband am Freitag entscheiden. Von seinem Amt als UCI-Präsident McQuaid nicht zurücktreten.

Prudhomme fordert Preisgelder zurück

Klar Stellung bezog wenige Stunden nach der Urteilsverkündung Christian Prudhomme, Chef von Tour-de-France-Veranstalter ASO: „Das Reglement der UCI in diesem Fall ist sehr eindeutig – wer einen Sieg aberkannt bekommt, muss auch die Prämie zurückgeben“, sagte Prudhomme am Montag. Allein für seine sieben Gesamtsiege zwischen 1999 und 2005 hatte Armstrong rund drei Millionen Euro kassiert.“ Bereits vor dem Urteil hatte Prudhomme angekündigt, bei einer Aberkennung die Titel der Jahre 1999 bis 2005 nicht an andere Fahrer vergeben zu wollen: „Wir hoffen, dass die Siegerliste jener Jahre weiß bleibt.“

USADA: „Richtige Entscheidung getroffen“

Erleichterung über die Entscheidung äußerte auch USADA-Chef Travis Tygart, der die Ermittlungen gegen Armstrong erst angekurbelt hatte: „Heute hat die UCI im Fall von Lance Armstrong die richtige Entscheidung getroffen. Es ist die einzig glaubwürdige. Aber dadurch ist der Radsport keineswegs gesäubert. Dies ist nun Aufgabe einer unabhängigen Wahrheits- und Schlichtungskommission.“

„Die Entscheidung der UCI ist nach der Beweislast nur konsequent. Entscheidend ist, dass ein verseuchtes Jahrzehnt aufgearbeitet und endlich abgeschlossen wird“, kommentierte Rudolf Scharping, Präsident des Bund Deutscher Radfahrer (BDR), das UCI-Urteil.

Foto: Jeff Namba

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