Martin nach Platz zwei müde, aber zuversichtlich
Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) sieht sich trotz der beeindruckenden Vorstellung seines Kontrahenten Bradley Wiggins (Sky) gut gewappnet für seine weiteren Saisonhöhepunkte.
Trotz eines starken Auftrittes reichte es für Zeitfahr-Weltmeister „nur“ für Platz zwei beim Einzelzeitfahren der 4. Etappe des 64. Critérium du Dauphiné. Ganze 34 Sekunden hatte der Brite Wiggins dem gebürtigen Cottbuser auf dem 53,5 Kilometer langen Parcours von Villié Morgon nach Bourg en Bresse im Südosten Frankreichs abgenommen. „Bradley ist in einer sehr guten Verfassung und ich hatte heute nicht meinen besten Tag“, erkannte Martin die Leistung des Briten auf seiner Webseite neidlos an. Sein Sturz vom Vortag habe ihn im Kampf gegen die Uhr jedoch nicht beeinträchtigt.
Müde, aber zuversichtlich
„Momentan fühle ich mich ein wenig müde“, bekannte der Gesamtsieger der Belgien-Rundfahrt weiter. An den ungewohnten Platz auf dem Podium musste sich Martin entsprechend erst wieder gewöhnen: „Nach den vielen Siegen im vergangenen Jahr ist es schon komisch mal wieder Zweiter in einem Zeitfahren zu werden.“ Im Vorjahr hatte Martin neben dem WM-Rennen unter anderem auch die Zeitfahren bei der Tour de France, der Vuelta sowie der Dauphiné in souveräner Manier gewonnnen.
Für den Wahl-Schweizer selber sei das Ergebnis jedoch kein Grund, seine weiteren Saisonhöhepunkte in Frage zu stellen. „Bei der Tour und bei Olympia will ich die Reihenfolge natürlich wieder umkehren“, so der 27-Jährige knapp drei Wochen vor dem Start der Tour – am 30. Juni im belgischen Lüttich – selbstbewusst. Bis dahin gelte es noch kleine Schwierigkeiten an seiner Position abzustellen – Zeit dafür bleibt dem Omega-Pharma-Quick-Step-Profi dafür noch zu Genüge.
Wiggins: „Nicht jeden Tag die Möglichkeit, den Weltmeister zu bezwingen“
Für Tagessieger Wiggins hatte der Sieg über seinen Kontrahenten indes eine besondere Bedeutung: „Man kriegt nicht jeden Tag die Möglichkeit, den Weltmeister zu bezwingen. Das ist für mich wichtiger, als Cadel Evans zu schlagen“, kommentierte der Brite seinen Erfolg im Anschluss. Den zwei Minuten vor ihm ins Rennen gegangene Australier Evans (BMC Racing) hätte der mehrfache Bahn-Olympiasieger fast noch eingefangen.
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