Vom Asphalt zur Champagnerdusche: Phinney zeigt sich auf dem Podium
Trotz seines schweren Sturzes konnte sich Taylor Phinney (BMC Racing) noch ins Ziel der 3. Etappe des 95. Giro d’Italia schleppen und sein Rosa Trikot erfolgreich verteidigen.
Dass Radprofis mitunter hart im Nehmen sind, stellte der 21-Jährige aus dem US-Bundesstaat Colorado eindrucksvoll unter Beweis. Mit einem dicken Verband um den rechten Knöchel humpelte der Gesamtführende auf das Podium, um dort die obligatorische Champagnerflasche zu köpfen und in die Menge zu spritzen. „Sein“ Rosa Trikot des Gesamtführenden hatte wenige Minuten zuvor ein dänischer Jungs stellvertretend für ihn im Empfang genommen.
„Ich wollte meinen Fans, meiner Familie zu Hause und der Öffentlichkeit zeigen, dass es mir gut geht. Für mich war das wichtig“, so der junge US-Amerikaner später. Phinney gehörte zu rund einem halben Dutzend Fahrern, die nach einem Spurwechsel des Italieners Roberto Ferrari (Androni-Giocattoli) knapp 140 Meter vor dem Zielstrich unliebsamen Kontakt mit dem harten Asphalt im dänischen Horsens machten.
Weitere Untersuchungen in Verona
„Dort wo ich mich befand, fühlte ich mich eigentlich sicher. Ich blieb vorne und wurde von meinem Team wirklich gut beschützt. Ich fiel ziemlich hart auf den Boden und irgend etwas muss mich noch getroffen haben, weil ich eine kleine Stichwunde am Fussgelenk habe“, schilderte der Auftaktsieger der Italien-Rundfahrt 2012 seine Sicht der Dinge. Nach einer kurzen Erstbehandlung noch an der Unfallstelle machte sich Phinney direkt auf den Weg Richtung Siegerpodium.
In der Nacht von Montag auf Dienstag wird Phinney zusammen mit seinen Mannschaftskollegen von Dänemark nach Italien fliegen. Noch in der Nacht wird er sich nach Angaben von BMC-Sportdirektor Fabio Baldato in einem Krankenhaus in Verona weiteren Untersuchungen unterziehen. Ob der hartgesottene Jung-Profi die Rundfahrt mit dem Mannschaftszeitfahren am Mittwoch wirklich fortsetzen kann, werde sich erst im Anschluss an die Untersuchungen entscheiden.
Foto: Sirotti