Ullrich freut sich auf CAS-Urteil
Der Internationale Gerichtshof CAS will am morgigen Donnerstag ein Urteil im Doping-Fall Jan Ullrich sprechen.
Das teilte die im schweizerischen Lausanne sitzende oberste Sportgerichtsbarkeit am Dienstag in einer Pressemeldung mit. Damit ergeht vier Tage nach dem Urteilsspruch gegen den Spanier Alberto Contador ein weiteres CAS-Urteil gegen einen ehemaligen Tour-de-France-Sieger.
Der Radsport-Weltverband UCI hatte Anfang des Jahres beim CAS Einspruch gegen die Einstellung der Doping-Untersuchungen gegen den in der Schweiz lebenden Ullrich durch die Schweizer Anti-Doping-Behörde im Februar 2010 eingelegt. Mit Verweis auf die Lizenzrückgabe durch Ullrich an den Schweizer Verband im Jahr 2006 hatte Swiss Olympic die Zuständigkeit für den Fall nach jahrelangem hin und her zurückgewiesen. Neben der UCI gesellte sich auch Swiss-Anti-Doping zu den Klägern.
Ullrich freut sich auf das Urteil
Ullrich selber sieht seinem Urteil fast schon erwartungsfroh entgegen. „Das ist ein Glückstag für mich, ich bin froh, dass die Entscheidung kommt“, sagte der 38-jährige Wahl-Schweizer am Mittwoch auf einer Pressekonferenz eines Sponsorentermins in Bielefeld. Gleichzeitig kündigte Ullrich eine Stellungnahme seinerseits an: „Ich warte das Urteil ab, danach werde ich abschließend Stellung nehmen. An meinem Selbstverständnis und meiner Zukunft wird es nichts ändern.“
Als Fehler bezeichnete Ullrich indes sein langes Schweigen: „Mit Fehler meine ich, dass ich vielleicht früher hätte etwas sagen müssen.“ Warum er so lange zu all den Vorwürfen der vergangenen sechs Jahren schwieg, wollte Deutschlands einziger Tour-de-France-Sieger nicht sagen. „Das wird sich alles aufklären“, so der ehemalige T-Mobile-Profi weiter.
Ullrich, Tour-Sieger des Jahres 1997, war im Jahr 2006 von seinem damaligen Team T-Mobile entlassen worden, nachdem seine Verbindungen zum mutmasslichen Madrider Dopingarzt Eufemiano Fuentes bekannt geworden waren. Im Februar 2007 beendete Ullrich seine Laufbahn und einigte sich einige Zeit später mit der Staatsanwaltschaft Bonn auf die Einstellung der Ermittlungen in Zusammenhang mit Doping-Vorwürfen. Dafür musste der gebürtige Rostocker eine sechsstellige Summe an eine gemeinnützige Stiftung überweisen.
Foto: www.janullrich.de