Ex-Tour-Sieger Pereiro: „Im Fußball normal, im Radsport Doping“

Kickender Tour-de-France-Sieger: Oscar Pereiro - Foto: Romina MoorenOscar Pereiro, spanischer Tour-de-France-Sieger des Jahres 2006, hat die unterschiedliche Bekämpfung von Doping im Fußball und Radsport kritisiert.

„Giovanella wurde positiv getestet, Gurpegui, Guardiola. Alle, weil sie einen Energie-Mix genommen hatten. Wenn ein Radsportler den nimmt, ist das Doping“, sagte der 34-Jährige in der spanischen TV-Sendung „Punto Pelota“. Pereiro selber war im Sommer 2010 vom Radsport zurückgetreten, um sich im Dezember dem Fußball-Drittligisten FC Coruxo als Fußballer anzuschließen.

Angesprochen auf die spanische Dopingaffäre Operación Puerto sagte Pereiro: „Zidane hat zugegeben, dass er in der Schweiz eine Bluttransfusion hatte, um seinen Körper zu regenerieren. Im Radsport ist das Doping.“ Er selber hoffe, dass das ganze Ausmaß des Dopingskandals um den Madrider Mediziner Eufemiano Fuentes irgendwann doch noch publik gemacht würde: „In der Operación Puerto gab es eine Menge von Blutbeuteln, die mit ’Europameisterschaften’ gekennzeichnet waren. Aber so etwas gibt es im Radsport ja nicht.“

Auch mit dem Radsport selber, dem er nach seine Nichtberücksichtigung zur Tour de France durch das Team Astana den Rücken zukehrte, ging der Rundfahrt-Spezialist hart ins Gericht: „In meinem Sport haben wir 50.000 Fehler begangen, wir sind Dummköpfe. Das kann man nicht vergessen“, so Pereiro selbstkritisch.

Pereiro war im Jahr 2006 nach der Disqualifikation des US-Amerikaners Floyd Landis zum Sieger der Frankreich-Rundfahrt erklärt worden. Kurios: Pereiro wurde bei selbiger Frankreich-Rundfahrt zweimal positiv auf das Asthmamittel Salbutamol getetstet. Der Galicier konnte jedoch eine Ausnahmegenehmigung vorlegen, dass er das Mittel aus gesundheitlichen Gründen hatte einnehmen müsse.

Foto: Romina Mooren

Das komplette Pereiro-Interview

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