Giro gedenkt Wouter Weylandt – Farrar steigt aus
Zu einer Gedenkfahrt für den gestern bei einem Sturz tödlich verunglückten Belgier Wouter Weylandt wurde die 4. Etappe des 94. Giro d’Italia.
Auf den 213 Kilometern von Quarto dei Mille am Hafen in Genua und Livorno wurde auf Attacken verzichtet, Weylandts luxemburgisches Leopard-Trek fuhr am Ende geschlossen Arm in Arm zusammen mit dem US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin-Cervélo) vor dem Feld über die Zielstrich. Der neutralisierte Tagesabschnitt wird nicht in die Gesamtwertung einfließen, auch auf eine Siegerehrung wurde verzichtet.
„Das war für uns alle keine normale Etappe. Wir widmen Wouter diesen Tag, wir sind nur ihm zu Ehren gefahren“, sagte der italienische Straßenmeister Giovanni Visconti stellvertretend für das Fahrerfeld. „Wir wollten die Trauer mit der Radsportfamilie teilen. Nur deshalb sind wir heute gefahren“, so der Farnese-Vini-Kapitän weiter.
Farrar beendet Giro
US-Sprinter Farrar, im belgischen Gent Nachbar von Weylandt und Freund der Familie, stieg im Anschluss an die Etappe aus der Italien-Rundfahrt aus. Weylandts Leopard-Trek-Teamkollegen, unter ihnen auch die beiden Deutschen Fabian Wegmann und Dominic Klemme, wollen am Abend entscheiden, ob sie noch zur 5. Etappe in Piombino antreten. Dies teilte Teamsprecher Tim Vanderjeugd dem Luxemburger Tageblatt mit.
„Ich bin schockiert und es ist für mich einfach unfassbar. Ich finde keine Worte, um meine Gefühle über Wouters Tod auszudrücken. Wouter war ein Freund und hier beim Giro haben wir das Zimmer geteilt“, schreibt der Münsteraner Wegmann auf seiner Webseite. Der zweimalige Deutscher Meister stand mit Tränen in den Augen beim Start der Etappe, die mit einer Schweigeminute für den nur 26 Jahre alte gewordenen Weylandt in der Hafenstadt Genua begann.
Foto: Cindy Trossaert