Mit Spaß und Teamwork über die Berge

Andreas Dietziker (Team NetApp) - Foto: Team NetAppDa das Etappenprofil ähnlich war wie jenes von gestern, gingen wir mit der gleichen Taktik an die Aufgabe.

Alex sollte mit Tassilo an seiner Seite möglichst Kräfte sparen, Gotti und Huub mitspringen oder notfalls Löcher stopfen, und Jan und ich bei allfälligen grösseren Gruppen mitgehen. Dies funktionierte ausgezeichnet, was, wenn man bedenkt, dass hier ein Neuseeländer, ein Holländer, ein Tscheche, zwei Deutsche und ein Schweizer das Team NetApp bilden, richtig Spaß macht.

Bis zur ersten Steigung ließen Gotti und Huub keine gefährliche Gruppe wegfahren. Hinauf zum ersten Bergpreis der zweiten Kategorie setzte ich mich mit einer Gruppe ab. In der Abfahrt schloss das Feld wieder auf. Danach bildete sich eine Gruppe von rund 15 Fahrern mit Jan. Bei den anderen Teams läuteten die Alarmglocken und sie mussten hart arbeiten um die Lücke zu schließen.

Bei der nächsten Gruppe sprang Alex mit. Das Team des Leaders konnte das Loch nicht sofort schließen und der Vorsprung wuchs auf über 2 Minuten an. Verständlicherweise waren die Fluchtgefährten nicht bereit mit Alex zusammen zu arbeiten, da man sie mit dem Dritten im Gesamtklassement sicher an der kurzen Leine hielt. Daraufhin ließ sich Alex zurückfallen.

Den Rest der Etappe verbrachten wir bei über 30 Grad ruhig, um Kräfte für morgen zu sparen. Gotti’s Puls stieg aber noch einmal dramatisch an. Mit 60 km/h knallte er frontal in einen Plastikpfosten in der Mitte der Strasse! Zum Glück gab der Pfosten nach und er blieb auf dem Rad. Mit fünf Bergpreisen und dem Ziel auf dem Ballon d’Alsace folgt morgen die Königsetappe zum Abschluss. Wir werden alles geben, um die Früchte nach der guten Vorarbeit der letzten Tage zu ernten.

Drückt uns die Daumen, denn der zwölfte Mann kann das Spiel entscheiden.

Euer

Andreas Dietziker

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Andreas Dietziker (27) fährt seit dem 1. Juli 2010 für das neue Continental-Team NetApp. Zuvor stand der Schweizer bei der österreichischen Mannschaft Vorarlberg-Corratec bzw. Volksbank-Corratec (2008-Juli 2010), der italienischen LPR-Equipe (2006-2007) und dem tschechischen Team Ed‘ System ZVVZ (2005) unter Vertrag.

Seinen größten Erfolg feierte der Allrounder mit Zeitfahrqualitäten bei der Bayern-Rundfahrt, die er im Jahr 2008 als Gesamtzweiter beendete. In diesem Jahr konnte der Eidgenosse zum zweiten Mal nach 2007 den Giro del Mendrisiotto im Schweizer Kanton Tessin gewinnen. Von der Tour Alsace (27. Juli – 1. August, dt. Elsass-Rundfahrt) berichtet Andreas von seinen Erlebnissen aus dem Elsass.

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