Auch Kittel findet klare Worte zum Fall Froome: „Der Supergau“

Fährt ab der Saison 2018 für das Team Katusha-Alpecin: Marcel Kittel (Quick-Step Floors) - Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.

Wie sein baldiger Katusha-Alpecin-Teamkollege Tony Martin hat auch Sprinter Marcel Kittel (noch Quick-Step Floors) klar Position im möglichen Dopingfall Christopher Froome bezogen.

„Ich muss zugeben, dass ich nach der Meldung um Chris Froomes verdächtige Probe gestern auch erstmal geschockt war. Vor allem vor dem Hintergrund, dass es nicht irgendjemanden, sondern den vierfachen Tour-Sieger und das Aushängeschild unserer Sportart getroffen hat“, schrieb Kittel auf seiner Facebook-Seite.

Kittel: „Der Supergau“

„Das ist schon mal der Supergau und ruft Erinnerungen an eine Zeit im Radsport hervor, von der wir uns alle so sehr distanzieren wollen“,  konstatierte der 29 Jahre alte Thüringer und ergänzte: „Und kompliziert wird es auch noch, denn es ist eine Substanz, die nicht sofort zu einer positiven Dopingprobe führt, weil sie an Asthma erkrankten Sportlern die Möglichkeit geben soll, trotzdem an Wettkämpfen teilzunehmen.“

Von Froome erhofft sich der 14-fach Tour-de-France-Etappensieger baldige Aufklärung und schrieb: „In diesem Sinne hoffe ich, dass Chris die Situation plausibel und schnell aufklären kann. Dieses Recht wird ihm in diesem konkreten Fall eingeräumt. Aber eins ist auch klar: jeder Tag der Ungewissheit mehr, ist auch ein schlechter für den Radsport.“

UCI kontaktiert Martin

„Ich bin total wütend. Im Fall Christopher Froome wird definitiv mit zweierlei Maß gemessen. Andere Sportler werden nach einer positiven Probe sofort gesperrt. Ihm und seinem Team wurde von der UCI Zeit gegeben, sich zu erklären“, hatte am Vortag Martin bereits seinen Ärger über die Causa „Froome“ kundgetan. Darauf hin bekam Martin sogar einen Anruf eines UCI-Vertreters, der dem viermaligen Zeitfahr-Weltmeister erklärte, wie der Fall behandelt werde.

„Die UCI hat in dem Fall also regelkonform gehandelt und Chris Froome keine Sonderbehandlung erhalten. Beim vorliegenden Verstoß hat laut Reglement jeder Sportler die Möglichkeit, sich zu erklären, da der überschrittene Grenzwert wohl auch natürliche Ursachen haben kann“, schrieb Martin einen Tag vor dem dritten Advent auf seiner Facebook-Seite, schob jedoch nach: „Dennoch, ich bin immer sehr wütend, wenn es in unserer Sportart einen Fall gibt, der dem Antidopingkampf und unserer Glaubwürdigkeit schaden könnte.“

Medien: Froome vertraut auf Contador-Anwalt

Bei Froome war bei einer Kontrolle wenige Tage vor seinem Gesamtsieg bei der diesjährigen Spanien-Rundfahrt nach der 18. Etappe am 7. September eine erhöhte Menge des Asthma-Mittels Salbutamol festgestellt worden. Bis zu einem Grenzwert von 1000 Nanogramm pro Milliliter ist laut Regularien der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA gestattet, Froomes Wert lag jedoch bei 2000 Nanogramm pro Milliliter. Zu Erklärung des überhöhten Wertes vertraut Froome laut mehrere Medienberichte auf Sport-Anwalt Mike Morgan, der im Jahr 2011 Alberto Contador in dessen Clenbuterol-Prozess, letztlich erfolglos, vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS vertrat.

Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de

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