CONI sperrt Valverde für zwei Jahre
Das Gericht des Nationalen Olympischen Komitees von Italien (CONI) in Rom hat kurzen Prozeß gemacht und den Spanier Alejandro Valverde für zwei Jahre für alle Rennen auf italienischen Boden gesperrt.
Der 29-jährige Caisse d’Epargne-Profi war bei der knapp dreistündigen Anhörung selber nicht erscheinen, sondern ließ sich durch seine Anwälte vertreten. Die italienische Anti-Doping-Kommission wirft dem zweimaligen WM-Zweiten vor, Kunde des spanischen Doping-Arztes Eufemiano Fuentes gewesen zu sein. Mit seinem Urteil folgten die Richter dem Antrag von Chefankläger Ettori Torri.
Auf einen Start bei der diesjährigen Tour de France wird der Iberer wohl verzichten müssen, da die 16. Etappe der Frankreich-Rundfahrt (4. bis 26. Juli) nach Italien führt. „Wir warten auf den gesamten CONI-Bericht. Dann werden wir uns mit dieser Frage beschäftigen“, sagte der Präsident des Weltradsport-Verbandes UCI, der Ire Pat McQuaid.
Blutbeutel Nr. 18 entlarvt Valverde
Dem zweimaligen Pro-Tour-Gesamtsieger war am 21. Juli vergangenen Jahres beim Gastspiel der Tour de France in Italien eine Dopingprobe entnommen worden. Diese Probe soll nach einem DNA-Abgleich identisch mit dem Inhalt der Blutbeutel sein, die spanische Ermittler im Rahmen der “Operación Puerto” bei Eufemiano Fuentes sicherstellten. Zudem besitze das CONI nach Aussage Torris Dokumente, die Zahlungen Valverdes an Fuentes und Nachweise über Medikamentenlieferungen belegen.
„Der sichergestellte Blutbeutel mit der Nummer 18 gehört Valverde. Wir besitzen Dokumente, wonach Valverde in Zahlungen an Fuentes und Medikamentenlieferungen involviert war“, sagte der zuständige Staatsanwalt zur Beweislast gegen den Angeklagten.
“Valv- Piti” plant Gang vor CAS
Valverde will nun den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) einschalten, da das CONI nicht für diesen Fall zuständig sei. „Am Nachmittag ist der Antrag abgeschickt worden. Bei der ganzen Angelegenheit sind zahlreiche gravierende und irreguläre Dinge vorgefallen. Das CONI ist nicht befugt, solche disziplinarische Maßnahmen zu ergreifen. Die einzig zuständige Organisation ist der spanische Verband“, wird Valverde in der Presse zitiert.
Valverde gehörte seit Beginn der “Operacion Puerto” zu den Fahren, die verdächtigt werden, Blutdoping unter Anleitung von Fuentes betrieben zu haben. Dem Klassiker- und Rundfahrtspezialisten soll dabei der Deckname “Valv- Piti” zugeordnet worden sein. Der einzige Profi der zugab mit Hilfe von Fuentes gedopt zu haben, war der Ansbacher Jörg Jaksche, der seine Sperre inzwischen abgesessen hat.
Foto: © Ragnar Singsaas