Müder Tony Martin bekennt: „Das war definitiv nicht mein Tag“
Für den entthronten Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin kam die Niederlage bei der Straßen-WM in Ponferrada gegen den neuen Titelträger Bradley Wiggins nicht ganz unvorbereitet – seine Enttäuschung mildert dies jedoch nicht.
„Für mich persönlich hat sich das in den letzten Tagen ehrlich gesagt schon angedeutet. Bereits im Mannschaftszeitfahren war ich nicht bei 100 Prozent und konnte nicht die Führungsrolle übernehmen, die man von mir erwartet“, erklärte Martin noch am Abend nach dem Rennen auf seiner Webseite. Zudem bekannte der 29 Jahre alte Cottbuser: „Die Form war definitiv nicht auf dem Level, wie sie es bei der Tour de France oder der WM im vergangenen Jahr war.“
„War definitiv nicht mein Tag“
Wie schon bei den Olympischen Spielen 2012 in London schnappte der um fünf Jahre ältere Wiggins seinem Widersacher Martin Gold vor der Nase weg – 26 Sekunden schneller war der Brite nach den 47,1 Kilometern. „Nachdem ich noch gut ins Rennen gestartet war, merkte ich relativ früh, dass der Akku schneller als sonst leerer wird“, resümierte Martin und fügte an: „Das war definitiv nicht mein Tag. Ich bin schon müde in die letzten Rennen gegangen.“
Flucht nach vorne im Straßenrennen?
So wurde es nichts mit dem historischen vierten WM-Sieg in Serie, das Regenbogentrikot des besten Zeitfahrers darf sich nun für mindestens ein Jahr Wiggins überstreifen. „Ich denke, dass die Enttäuschung in einer ruhigen Minute oder wenn ich mal alleine ein paar Stunden auf dem Rad sitze, so richtig hochkommt“, meinte der geschlagene Martin. Am Sonntag steht für den Wahl-Schweizer noch das Straßenrennen an. Kapitän John Degenkolb gilt es dann zu unterstützen – oder den Frust des verpassten Rekords selber in einen Fluchtversuch umzumünzen?
Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de