Kein 08/15-Fahrer: Martin mag verrückte Dinge und will eine rote Nummer in Paris
Mit seinem Solo-Sieg auf der neunten Etappe der 101. Tour de France hat Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) auch abseits seiner Spezialdisziplin Zeitfahren ein Ausrufezeichen gesetzt – und hofft auf eine Belohnung in Paris.
„Es wäre schön, wenn ich in Paris als kämpferischster Fahrer der Tour auf dem Podium geehrt werden“, sagte der 29 Jahre alte Cottbuser in einem Interview mit der SPORT BILD. „Zweimal durfte ich ja bereits mit der roten Startnummer des kämpferischsten Fahrers fahren“, fügte Martin an.
Die Anerkennung für seine Leistung, 59 Kilometer fuhr Martin allein Richtung Mulhouse, war gewaltig. Sein Teamchef Patrick Lefevere verglich Martin mit Radsportlegende Eddy Merckx. „Dieser Vergleich ehrt mich ungemein“, meinte Martin. „Mir haben Sponsoren, die seit 20 Jahren im Radsport unterwegs sind, gesagt, dass sie so etwas noch nie gesehen haben“, sagte der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister weiter. Seine einfache Erklärung: „Ich mag eben die verrückten Dinge. Ich bin kein 08/15-Fahrer.“
„Stärker als ein Panzer“
Mit seinem Spitznamen Panzerwagen, dem ihm sein ehemaliger Sportlicher Leiter Bian Holm ausdachte, hat ebenfalls kein Problem. „Damit spielt er auf meine unverwüstliche, unaufhaltsame Fahrweise an. Gemeint ist, dass ich stärker als ein Panzer bin“, sagte Martin. „Das empfinde ich als Kompliment.“ Am Montag hatte der Wahl-Schweizer seinen Vertrag bei seinem belgischen Rennstall, der 2015 unter der Namen Etixx-QuickStep firmiert, verlängert. Als große Ziele gab Martin Gold im Zeitfahren bei Olympia 2016 in Rio sowie den Stundenweltrekord aus.
Foto: Laurent Brun / www.instants-cyclistes.fr / Lizenzbedingungen (CC BY-NC-SA 2.0)