Champagner für Greipel – Knackwurst für Kittel

André Greipel (Lotto-Belisol)Freud und Leid liegen gerade bei der Tour de France oft nah beieinander – so auch auf der 6. Etappe bei den deutschen Topsprintern André Greipel (Lotto-Belisol) und Marcel Kittel (Giant-Shimano).

Während Kittel in der Champagner-Stadt Reims das Unternehmen „vierter Etappensieg“ früh begraben musste, platzte bei Konkurrent Greipel nach drei vergeblichen Anläufen endlich der Knoten bei der 101. Frankreich-Rundfahrt. Bereits 250 Meter vor dem Ziel eröffnete der 31 Jahre alte Rostocker den finalen Sprint – und gab der Konkurrenz diesmal das Nachsehen.

„Die letzten Tage waren nicht einfach und der Druck, der auf unseren Schultern lastete, war deutlich zu spüren. Umso glücklicher bin ich, dass heute im Finale alles gepasst hat. Das war auch dank der Jungs heute bilderbuchmäßig“, resümierte Greipel anschließend auf seiner Webseite. Passend zur Etappe war es der sechste Tour-Tagessieg des deutschen Meisters insgesamt, den er bei der anschließend Siegerehrung mit einer Flasche des örtlichen Perlweins begießen konnte.

Knackwurst entschädigt Kittel

Ernüchterung indes beim bis dato dreimal erfolgreichen Kittel, der wenige Kilometer vor dem Ziel durch eine Windkante den Anschluss verlor, und letztlich 54 Sekunden nach Greipel als 84. das Ziel erreichte. „Wir haben das Rennen die ganze Zeit kontrolliert, im Finale dann, als Omega auf die Kante ging, aber ein paar Fehler gemacht. Ich war zu oft alleine im Wind und habe dort die Körner für den Sprint vergeudet“, bilanzierte der 26-jährige Arnstädter. „Die vertane Chance für einen weiteren Etappensieg bei der Tour ist schon bitter, aber ich war einfach nicht mehr frisch genug im Finale.“

Doch der Ärger über die verpasste Chance auf seinen ingesamt achten Tageserfolg war bei Kittel schnell verflogen – Freunde aus Thüringen hatten einen Trost der besonderen Art für den Sprinter in den Nordosten Frankreichs importiert. „Im Ziel wurde ich dann von Bekannten aus meinem Heimatort Ichtershausen mit einer Knackwurst von Fleischer Fritz überrascht. Es war also doch noch ein gelungener Tag“, erzählt Kittel. Dennoch dürfte der Giant-Shimano-Kapitän bei den nächsten Sprintankünften der Sieger-Schampus wesentlich lieber sein als Spezalitäten aus seiner Heimat.

Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de

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