Zurückdatiertes Rezept: Armstrong belastet Verbruggen
Lance Armstrong hat Hein Verbruggen schwer belastet – der einstige UCI-Präsident soll eine positive Dopingprobe auf Kortisons Armstrongs bei der Tour de France 1999 vertuscht haben.
„Hein sagte nur: ‚Das ist ein echtes Problem für mich, das ist der K.o.-Schlag für unseren Sport – ein Jahr nach Festina. So müssen wir uns etwas einfallen lassen.‘ Also haben wir das Rezept zurückdatiert“, sagte der 42-jährige Texaner in einem Interview mit der Daily Mail.
Verbruggen schießt per SMS zurück
Bei der Tour de France fuhr Armstrong den ersten seiner sieben Tour-Siege ein, die ihm im Oktober 2012 wegen Dopings aberkannt wurden. „Ich werde sie nicht beschützen. Ich muss diesen Personen gegenüber nicht mehr loyal sein. In der richtigen Umgebung werde ich allen erzählen, was sie wissen wollen“, sagte Armstrong in dem Gespräch weiter und sprach damit indirekt auch Verbruggens Nachfolger Pat McQuaid an. Verbruggen reagierte inzwischen auf die Vorwürfe – mit einer SMS an den niederländischen TV-Sender NOS. „Seit wann glaubt man Lance Armstrong? Seit er bei Oprah Winfrey sagte, dass er mit der UCI niemals etwas ‚geregelt‘ habe? Oder seitdem er (gegen Bezahlung) Filme macht und Interviews gibt und dann mit saftigen Geschichten kommen muss?“, schrieb der 72 Jahre alte Niederländer dem Sender.
Entschuldigung bei Emma O’Reilly
An dem Exklusiv-Interview nahm auch Armstrongs ehemalige Masseurin Emma O’Reilly teil, die im Jahr 2004 in einem Prozess bereits sowie in dem Buch LA Confidential preisgab, dass ein Teamarzt der damaligen Armstrong-Mannschaft US-Postal ein entsprechendes Rezept rückdatiert habe. Armstrong bezeichnete O’Reilly danach als eine „alkoholabhängige Prostituierte“. In dem Interview mit dem Daily-Mail-Journalist Matt Lawton entschuldigte sich Armstrong nun bei O’Reilly.
Foto: Bolks