Cavendish kritisiert Anti-Doping-Kampf im Tennis

cavendish_tob_2013_01_nmTop-Sprinter Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick Step) hat in seiner Autobiographie „At Speed“ den laxen Umgang mit dem Thema Doping im Tennis kritisiert – an einen „weißen Sport“ sei nicht zu denken.

„Fünf Jahre nach der UCI hat nun auch die International Tennis Federation endlich den biologischen Pass im Jahr 2013 eingeführt. 2011 wurde eine Gesamtzahl von 21 Bluttests außerhalb des Wettkampfs durchgeführt, im Radsport hingegen waren es 4613“, schreibt der 28 Jahre alte Brite in dem am 7. November erschienenen Werk.

Kritik an Agassi und Bartoli

„Man sollte das beachten, wenn man Andre Agassi sagen hört‚ Tennis war die führende Kraft beim Anti-Doping-Kampf’ oder wenn Marion Bartoli behauptet, dass ‚Doping im Tennis nicht existiert’“, kritisiert Cavendish und fügt an: „Das Problem mit den Aussagen von Agassi und Bartoli ist, dass sie die Erzählungen fortsetzen, welche die Öffentlichkeit seit Jahren gehört hat – dass der Radsport mit Doping durchsetzt ist und andere Sportarten sauber sind.“

Landsmann Henman als warnendes Beispiel

Als warnendes Beispiel dient dem Straßen-Weltmeister des Jahres 2011 ausgerechnet sein eigener Landsmann Tim Henman. „Die Diskrepanz wurde mir wieder vor Augen geführt, als ich Tim Henman hörte, der eine Frage nüchtern beantwortete, wie Spieler sich von Fünf-Satz-Matches erholen und er erklärte, dass sie einfach einen intravenösen Tropf benutzen würden. Komplett sauber, komplett legal in diesem Sport, aber bei uns streng verboten“, schreibt Cavendish über die Aussagen des ehemaligen Weltklassespielers von der Insel.

Superstar Nadal unter Verdacht

Zuletzt sorgten im Tennis die Dopingfälle der beiden Weltklassespieler Marin Cilic (Kroatien) und Viktor Troick (Serbien) für Aufsehen. Der wegen Spielmanipulation lebenslang gesperrte Österreicher Daniel Köllerer sagte vor kurzem in einem Interview: „Im Tennis wird manipuliert und gedopt! Und was passiert? Nichts. Außer bei mir.“ Über den spanische Branchen-Superstar Rafael Nadal sagte Köllerer in der Sportwoche: „Dass der nichts nimmt, glaubt doch keiner. Der ist sieben Monate nicht dabei, kommt im Februar zurück und gewinnt dann zehn von zwölf gespielten Turnieren. Das ist unmöglich! Unmöglich!“

Wenige Zeit später ruderter Köllerer jedoch in einem Gespräch mit Sport1.fm zurück: „In der Presse wird einiges, was man sagt, umformuliert und ergibt einen anderen Sinn. Ich habe nie gesagt, dass Nadal dopt.“ Am Kern seiner Ausssage hielt der Österreicher jedoch fest und meinte: „Der gewinnt in Paris so eindrucksvoll und kann zwei Wochen später nicht mehr gehen. Das kommt ja nicht von ungefähr. Dann kommt er nach sieben Monaten wie von einem Wunderheiler therapiert zurück.“

Foto: Natalie Muir / Lizenzbedingungen

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