Jaksche glaubt nicht an Besserung und attackiert Voigt

Ex-Profi Jörg Jaksche glaubt nicht, dass sich trotz des Armstrong-Skandals das Dopingproblem aus dem Radsport verflüchtigen wird – und geht mit Jens Voigt hart ins Gericht.

„Es ist nicht das Doping-Problem, das den Radsport kaputt macht – es ist diese ewige Lügerei“, sagte der 36-jährige Franke, der im Jahr 2007 Doping umfangreich gestanden hatte, in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (vom 16.03.2013).

„Armstrong ist ja jetzt vielleicht der 100. Fahrer, der geschasst wurde. Aber die Hintermänner des Systems, jemand vom Weltverband UCI, Teammanager oder Ärzte, die bleiben doch eher unbehelligt“, sagte Jaksche weizer. Der Arztsohn aus dem fränkischen Ansbach ist sich sicher: „Das Selbstschutz-System funktioniert.“

Vorwürfe gegen Voigt

Hart ins Gericht geht Jaksche in dem Gespräch mit der „SZ“ mit Radsport-Methusalem Jens Voigt (RadioShack Leopard), der Dopingvorwürfe stets von sich weist, laut Jaksche aber Teil des Systems war: „Jens war während der beiden größten Dopingskandale Profi, er war bei großen Teams mit den zweifelhaftesten Leitern – aber wir glauben ihm, dass er nie gedopt hat?“ Seine Haltung zu Voigt sei „ja nicht neu“, meinte Jaksche, und berichtet von eine Unterhaltung zwischen ihm und dem gebürtigen Mecklenburger Voigt.

„Ey Jayjay, was macht denn ihr mit eurem Zeug?!“, soll Voigt Jaksche während einer Etappe der Tour de France 1998 gefragt haben. „Wir verstecken es im Staubsauger.‘ Er: ,Naja, wir werden es wahrscheinlich irgendwo verbuddeln – und nach der Tour wieder abholen.‘ Mal auf den Punkt gebracht: Wir haben uns damals beide gegenseitig erzählt, dass auch wir dopten“, berichtete Jaksche dem Blatt von der Unterhaltung weiter.

Foto: Maria Orth / flickr

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