Hamilton belastet Fuentes und Riis unter Eid

Tyler Hamilton hat den spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuenetes sowie seinen ehemaligen Teamchef Bjarne Riis im Prozeß um die „Operación Puerto“ auch vor Gericht schwer belastet.

Fuentes „bot mir EPO, Testosteron, Wachstumshormone und Insulin an“, sagte der aus Washington über Video in den Madrider Gerichtssaal zugeschaltete 41 Jahre alte US-amerikanische Ex-Profi am Dienstag unter Eid.

Kontakt durch Riis

Mit Fuentes habe Hamilton zwischen 2002 und 2004 zusammengearbeitet. Den Kontakt zu dem Mediziner habe mit Beginn seines Engagement beim dänischen CSC-Team sein damaliger Teamchef Bjarne Riis hergestellt. „25.000 bis 30.000 Euro“ habe Hamilton in den Jahren 2002 und 2003 aus eigener Kasse an Fuentes überwiesen, nach der Einführung neuer Dopingverfahren seien die Kosten schließlich auf 50.000 Euro per anno angestiegen.

Schwarzes Urin nach Bluttransfusion

Im Juli 2004 sei es bei der Tour de France 2004 zu einem dramatischen Zwischenfall gekommen. „Nach einer Transfusion hatte ich Fieber, fühlte mich krank. 35, 40 Minuten später war mein Urin schwarz“, schilderte Hamilton. Im Jahr 2004 beendete er nach einem positiven Dopingtest die Zusammenarbeit mit Fuentes. Seinem Körper sei damals angeblich Fremdblut zugefügt worden – abgemacht seien nur Eigenbluttransfusionen gewesen.

Dem 57-jährigen Fuentes und weiteren Personen, darunter der frühere ONCE-Teamchef Manolo Saiz, wird seit Ende Januar in der spanischen Haupstadt der Prozeß gemacht. Der einstigen Gynäkologe behauptet, die Bluttransfusionen bei den mehr als 200 Sportlern diverser Sportarten seien „aus medizinischen Gründen“ und unter „klinischen Bedingungen“ erfolgt. Dieser Interpretation hatte vor Hamilton bereits der deutsche Ex-Profi Jörg Jaksche bei seiner Aussage in Madrid widersprochen.

Mit seinen Aussagen bestätigte Hamilton die Ausführungen seines „The Secret Race“ (z. dt.: „Die Radsport-Mafia“), in dem der ehemalige Zeitfahr-Olympiasieger ausführlich über seine Dopingvergangenheit berichtet. Mit seinen Enthüllungen infolge eines umfangreiches Dopinggeständnisses und der Aussagen vor der US-Anti-Doping-Agentur USADA hatte Hamilton den Sturz seines ehemaligen Teamkollegens Lance Armstrong eingeleitet.

Foto: Michael Norris

 

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