Riccardo Ricco des EPO-Dopings überführt – Saunier Duval steigt aus der Tour aus
Nach den beiden Spaniern Manuel Beltran und Moises Duenas ist den Dopingfahndern der Tour de France der erste „große Fisch“ ins Netz gegangen.
Mit dem Italiener Riccardo Ricco aus dem spanischen Team Saunier Duval hat es den Träger des Bergtrikots und zugleich den besten Jungprofi der 95. Frankreich-Rundfahrt erwischt. Nach Angaben der französischen Sportzeitung „L’Équipe“ soll bei dem 24-Jährigen EPO der dritten Generation gefunden worden sein. Noch ist nicht bekannt, von welcher Etappe die positive Doping-Probe stammt.
Ricco konnte bei der Tour auf der 6. und der 9. bereits zwei Etappensiege feiern und führte die Wertungen des besten Bergfahrers und des besten Jungprofis unter 25 Jahren an.
Sein Team Saunier Duval zog sofort nach Bekanntwerden der positiven Probe ihres Kapitäns die Konsequenz und ging nicht mehr an den Start der zwölften Etappe in Lavelanet. Mit der Entscheidung kam das spanische Team einem möglichen Ausschluss durch die Tour-Direktion zuvor. Neben Ricco konnte auch dessen Landsmann Leonardo Piepoli eine Pyrenäen-Etappe für das Team gewinnen.
Der diesjährige Zweite des Giro d’Italia stand wegen seiner auffälligen Blutwerte schon seit längerem unter Beobachtung der Dopingfahnder. Bereits im vergangenen Jahr gehörte er beim Giro d’Italia zu mehreren Fahrern, die seinerzeit auffällig niedrige Hormonwerte hatten, was ebenfalls auf eine Manipulation schließen lässt.
Vor Ricco gingen mit den beiden Spaniern Manuel Beltran (Liquigas) und Moises Duenas (Barloworld) den Dopingfahndern der Tour ins Netz. Beltran wurde nach der 1. Etappe, Duenas nach der 4. Etappe ebenfalls positiv auf EPO getestet.
Die drei Doping-Fälle sind ein erneuter Schlag ins Genick der Tour und des Radsports, aber sie zeigen auch, dass die Kontrollen so effektiv sind wie nie zuvor. Den Betrügern wird das Leben immer schwerer gemacht.